Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 (1878/80 Version, Ed. Benjamin M. Korstvedt); The Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst; # Liveaufnahme 03.2024, Veröffentlichung 16.08.2024 (64'34) - Rezension von Remy Franck ** (For English scroll down)
Franz Welser-Möst dirigéiert auf diesem Album die Vierte Symphonie, die Romantische von Anton Bruckner in der umstrittenen Fassung von Benjamin Korstvedt, die aber dem Empfinden des Dirigenten, wenn es um Gefühlsverströmungen und dem des Orchesters, wenn es um strahlenden Klang mit brillanten Bläsern geht, gut entspricht. Der Streit um die Fassungen der Vierten ist angesichts der komplizierten Geschichte der Überarbeitungen verständlich und für die meisten Hörer wenig ergiebig, weil es – es sei man rede von der Urfassung – oftmals um Details geht, die den Gesamteindruck der Symphonie nicht wirklich beeinträchtigen.
Welser-Möst dirigiert in gemessenem Tempo und sorgt für eine zutiefst romantische Auslegung der Partitur, wie sie früher andere Dirigenten erreicht haben.
Der Klang des Cleveland Orchestra ist hervorragend, raffiniert im Detail und homogen im Gesamten. Neben dem glanzvollen Blech überzeugen der dichte Streicherklang und das warme Holz. So kommt der emotionale Verlauf der Symphonie bestens zum Ausdruck.
On this album, Franz Welser-Möst conducts the Fourth Symphony, Anton Bruckner’s Romantic, in the controversial version by Benjamin Korstvedt, which, however, corresponds well to the conductor’s sensibility when it comes to emotional outpourings and to the orchestra when it comes to a radiant sound with brilliant winds. The dispute over the versions of the Fourth Symphony is understandable, given the complicated history of revisions, and not very productive for most listeners, since it is often about details that do not really affect the overall impression of the symphony, except for the original version, of course.
Welser-Möst conducts at a measured pace and provides a deeply romantic interpretation of the score, as other conductors have done in the past.
The sound of the Cleveland Orchestra is outstanding, refined in detail and homogeneous as a whole. In addition to the brilliant brass, the dense string sound and warm woodwinds are convincing. The emotional development of the symphony is perfectly expressed.
