Geistliche Musik nimmt in Frank Martins Schaffen eine zentrale Stellung ein. Der Schweizer Komponist, der in einer kalvinistischen Familie geboren wurde, schrieb in den Jahren 1971/1972 mit seinem Requiem ein packendes Werk, das in den Schallplattenkatalogen kaum zu finden ist. Dabei ist es zweifellos zu den ganz großen Werken dieses Genres zu zählen.
Frank Martin komponierte das Requiem, eine Vertonung der lateinischen Totenmesse, für vier Solisten, gemischten Chor, Orchester und große Orgel. Martin sagte, seine Musik sei geschaffen, um « den Tod zu akzeptieren, Frieden mit ihm zu schließen, ihn geradeaus zu sehen mit all den Ängsten…, die er mit sich bringt. »
Es ist also eine wichtige Veröffentlichung, die Capriccio hiermit vorlegt. Leif Segerstam hat sein Wiener Ensemble sehr gut vorbereitet und bringt es zu einer intensiv ausdrucksvollen Aufführung.
Das zweite Werk, Otcenas (Vater Unser) von Leos Janacek stammt aus dem Jahr 1906. Es besteht aus sechs kurzen, kontrastreichen Sätzen und ist für Orgel, Harfe, Chor und Tenorsolo geschrieben. Heinz Zednik singt inbrünstig, aber sehr opernhaft. Der ORF Chor beeindruckt mit guter Leistung.
Sacred music occupies a central position in Frank Martin’s oeuvre. The Swiss composer, who was born into a Calvinist family, wrote his Requiem in 1971/1972. It is a gripping work that can hardly be found in record catalogs. Yet it is undoubtedly to be counted among the very great works of this genre.
Frank Martin composed the Requiem, a setting of the Latin Mass for the Dead, for four soloists, mixed choir, orchestra and large organ. Martin said his music was created to « accept death, make peace with it, see it straight on with all the anguish…it brings. »
So it is an important release that Capriccio presents herewith, and Leif Segerstam has prepared his Vienna ensemble very well, bringing it to an intensely expressive performance.
The second work, Otcenas (Our Father) by Leos Janacek dates from 1906 and consists of six short, contrasting movements written for organ, harp, choir and tenor solo. Heinz Zednik sings fervently, but very operatically. The ORF choir impresses with good performances.