Johannes Brahms’ starkes Interesse an der barocken Formensprache, besonders an der Musik von Bach und Händel hat ihn immer wieder dazu veranlasst, sich in eigenen Kompositionen mit dieser Klangwelt auseinanderzusetzen. So entstanden zum Beispiel die Orgelchoralvorspiele op. 122, wovon Ferruccio Busoni deren sechs für das Klavier umarbeitete. Annika Treutler spielt drei dieser Präludien und verzichtet wohlbedacht darauf, den ursprünglichen Orgelklang zur Schau zu stellen. Sie ist klug und musikalisch versiert genug, ihr Instrument nicht zu überfordern oder zu überfrachten.
In den ‘Händel-Variationen’ erleben wir eine gestaltungssichere, spielfreudige Pianistin, die die vielen knifflige Passagen spielerisch-virtuos darstellt, aber auch poetisch sein kann, trotz ihrer insgesamt zupackenden Art, die dieser Musik gut tut. Das gilt auch für die prächtigen Klangbilder, die Annika Treutler in den Fantasien op. 116 entwirft.
The rhetoric of the various pieces on this CD is handled with powerful conviction in Annika Treutler’s dynamic and virtuoso performances.