Schon in seiner Teldec-Einspielung der Fünften Bruckner mit den Wiener Philharmonikern hatte ich den Eindruck, dass Harnoncourt nach etwas suchte, was er letztlich nicht fand, und dieser Eindruck stellt sich bei diesem Video erneut ein, auch wenn die Tempi schneller geworden sind. Eine gewisse Breite ist im Ansatz aber immer noch zu spüren in diesem abgeklärten Bruckner, der in seiner Zurückhaltung Feierlichkeit meidet und Dramatik unterdrückt. Harnoncourt gibt so ein eher strenges Bild der Musik. Klar gegliederte Satzteile verstärken diesen Eindruck einer überaus sachlichen Interpretation, mit der sich Nikolaus Harnoncourt 2013 nach 38 Jahren und 276 Konzerten vom Amsterdamer Orchester verabschiedete.
Nikolaus Harnoncourt’s account of Bruckner’s Fifth is serene and everything but dramatic and vivid. Unfortunately, the rigor in his conducting isn’t very inspiring.