Die 1877 in Amsterdam geborene Elisabeth Kuyper wurde an der Hochschule für Musik in Berlin und danach von Max Bruch ausgebildet. 1905 wurde ihr als erster Frau der Mendelssohn-Preis verliehen. 1908 wurde sie ebenfalls als erste Frau Professorin für Komposition an der Berliner Musikhochschule.
Die warmherzige, melodisch originelle Violinsonate eröffnet das Programm, von der technisch enttäuschenden Geigerin Aleksandra Maslovaric mit Charme, graziler Eleganz und Sensibilität gespielt. Eine Besonderheit ist hier der zweite Satz, ein reizvolles Bolero.
Das 1908 unter der Leitung von Max Bruch uraufgeführte Violinkonzert ist nicht weniger attraktiv, und die Kritik lag nicht falsch, als sie das melodisch inspirierte Werk in eine Reihe mit den Konzerten von Bruch, Vieuxtemps, Lalo und Saint-Saëns stellte. Einschmeichelnde Kantilenen und schwungvolle Kapriolen beleben den ersten Satz, dem ein stimmungsvolles Adagio von großer expressiver Schönheit folgt. Das tänzerische Finale mit aufrauschenden Orchesterpassagen und einem technisch kniffligen Solopart beendet das Werk. Vielleicht mögen diese technischen Schwierigkeiten dazu beigetragen haben, dass Maslovaric den mit Prestissimo bezeichnete Satz recht langsam spielt. Hier wie auch in den anderen Teilen klingt auch das Orchester ein wenig zaghaft und nicht eben frei in einer wohl nicht genügend geprobten und einverleibten Musik. Es könnte auch sein, dass die Interpreten der Komposition bewusst weniger Gewicht und Temperament gegeben haben, um die Musik leicht und charmant werden zu lassen.
The discovery of both the Violin Sonata and the Violin Concerto by Dutch composer Elisabeth Kuyper is truly rewarding. Kuyper has a genuine feminine melodic fantasy as well as a lot of original ideas. In Aleksandra Maslovaric’s technically disappointing performances the music is getting a lot of appealing charm and elegance.