Zum 300. Geburtsjahr von Carl Philipp Emmanuel Bach hat der niederländische Pianist See Siang Wong entschieden, nicht nur dessen Musik, sondern auch die Werke seiner Brüder zu spielen: Wilhelm Friedemann, Johann Christian und Johann Christoph Friedrich, der wohl am wenigsten bekannte Bach-Sohn.
Alle Söhne sind ihre eigenen Wege gegangen, haben ihre Sprache gefunden und waren zu Lebzeiten sogar bekannter als ihr Vater. Nichtsdestotrotz gilt auch bei den Bach-Söhnen der Spruch: ‘Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm’. Die Klavier- und Formenschule des Vaters war prägend für die musizierenden Söhne.
See Siang Wong gelingt der schwierige Spagat zwischen genetisch-musikalischen Gemeinsamkeiten und der kompositorischen Emanzipation der Söhne vom Vater. Das Resultat ist eine facettenreiche Produktion, virtuos und poetisch nach Belieben. Der Pianist und das Basler Kammerorchester musizieren frisch, spritzig, unprätentiös und sorgen stets für klare Klangstrukturen, für feine Konturen, für eine Musik, die eigentlich auch heute noch nicht aus der Mode gekommen ist.
Unity and multiplicity, or: The apple doesn’t fall far from the tree. See Siang Wong is successful in displaying the similarities as well as he particularities of the music written by the sons of Johann Sebastian. The performances are vivid, sparkling, but also kind of unpretentious and refined.