Es ist letztlich immer auch eine Frage des Glaubens. Es gibt Pianisten, die auf Show machen und denen man das nicht glaubt, was sie spielen. Es gibt solche, die sehr natürlich bleiben und denen man trotzdem nicht glaubt. Und dann gibt es die, die das gewisse Etwas mitbringen, die einen so packen, dass man ihnen hundertprozentig Glauben schenken muss, ohne Wenn und Aber. Und das ist genau bei diesem Liszt-Recital der Fall. Dejan Lazic scheint gewissermaßen mit Liszt eins zu werden. Sein Spiel strahlt eine derartige Überzeugungskraft aus, dass man ihm völlig erliegt. Es gibt auch in den 78 Minuten keine Stelle, wo man zusammenzucken oder die Nase rümpfen würde. Struktur, Artikulation, Farben, Dynamik und Tempi wirken perfekt zusammen und bilden ein solides Ganzes, in dem alles wunderbar flexibel im Gleichgewicht ist. Nichts Dekoratives gibt es da, sondern eine ernsthafte und überall schlüssige Rhetorik.
Da zudem auch das Klavier ganz angenehm klingt und die Tonaufnahme für eine sehr natürliche Präsenz sorgt, soll nichts uns davon abhalten, diese rundum herausragende CD mit unserem Supersonic auszuzeichnen.