Das serbische Streichorchester ‘St. George Strings’ besteht seit 25 Jahren Arbeit. 2012 wurde die heute 58-jährige serbisch-russische Cellistin Xenia Jankovic, eine Schülerin von Mstislav Rostropovich Pierre Fournier und Sandor Vegh, vom Ensemble angefragt, ein CD-Projekt vom Cello aus zu leiten.Sie entschied sich für ein Haydn-Projekt mit Transkriptionen der beiden Cellokonzerte für Streichorchester. Musiziert wird auf modernem Instrumentarium, und die Cellistin benutzt nicht ihr Gregorio Antoniazzi von 1733, sondern ein 2010 gefertigtes Cello des Berliner Geigenbauers Ragnar Hayn. « Es war eine große Freude dieses Instrument zu spielen, das einen sonnigen und brillanten Klangqualität hat », schreibt die Solistin.
Und dieser feine Celloklang hebt sich in der Tat bestens vom etwas kernigen Sound der Sankt Georgs-Streicher ab. Die Interpretationen sind klassisch, elegant und im Großen und Ganzen recht feminin. Gelegentliche Geräusche und auch geringfügige klangliche Unreinheiten fallen nicht ins Gewicht und werfen die Frage auf, ob nicht zumindest Teile dieser Aufnahme aus Konzerten stammen. Wie auch immer: die Aufführungen sind ausdrucksvoll, und Jankovic beweist eben so viel Fantasie wie das Orchester. Sie kann dank der Wärme ihres Timbres die Lyrik und den Zauber von Haydns Musik voll verwirklichen. Mit feinsten Nuancen, prächtigem Klang und schönsten Schattierungen spielen die ‘St. George Strings’ Musiker ganz im Geiste der Solistin und bilden mit ihr eine selten schöne Einheit.