Mit magisch schwebenden Klavierakkorden und einer daraufhin sensuell einsetzenden Geige entführen uns der junge französische Geiger Brieuc Vourch und sein kongenial mitgestaltender Begleiter Guillaume Vincent in die kontrastreiche Welt der Franck-Sonate, von der sie zweifellos eine der spannendsten Interpretationen liefern, die ich kenne.
Vourch erkundet mit stupender Dynamik und breiter Farbpalette die reichen, schimmernden Klangfarben von Francks Werk. Aus dem mal berückend reinen, mal sensuell rauchigen Ton der Geige kommt der Zauber einer immensen Leidenschaftlichkeit zum Ausdruck, die keinem Konflikt aus dem Weg geht, aber auch die zärtlichen Momente mit einem manchmal herzzerreißenden Gesang in einem echten Dialog mit dem phantasievoll und spontan musizierenden Pianisten zum emotionalen Erlebnis werden lässt.
Die blühend romantische Violinsonate von Richard Strauss ist ein frühes Werk (1887), welches das Klavier gleichberechtigt neben die Violine stellt.
Sowohl den lyrisch-melodischen ersten Satz wie auch das Andante Cantabile und das Appassionato-Finale gestalten die beiden Interpreten sehr rhetorisch und kontrastreich. Selbst im langsamen Satz gibt es leidenschaftliche auffallende Gefühle, während der letzte Satz nach dem nachdenklichen Anfang von pulsierendem Musizieren lebt. Straffes, energisches Musizieren wechselt sich mit viel Feingefühl und Sensibilität ab, so dass auch mit dieser Darbietung eine aufregende, ungemein reiche Interpretation zustande kommt.
With magically floating piano chords and a violin that sensuously follows, the young French violinist Brieuc Vourch and his congenial accompanist Guillaume Vincent take us into the contrasting world of the Franck Sonata, of which they undoubtedly deliver one of the most exciting interpretations I know.
Vourch explores with a stupendous dynamic range and a broad color palette the rich, shimmering timbres of Franck’s work. From the violin’s sometimes extremely pure, sometimes sensuously smoky tone comes the magic of immense passion that avoids no conflict, but also turns tender moments into emotional experiences with sometimes heartbreaking cantabile in a genuine dialogue with the pianist’s imaginative and spontaneous playing.
The blossoming romantic Violin Sonata by Richard Strauss is an early work (1887) that places the piano on an equal level with the violin.
Both the lyrical and melodic first movement, as well as the Andante Cantabile and Appassionato finale, are shaped by the two performers in a highly rhetorical and contrasting manner. Even in the slow movement there are passionate striking emotions, while the last movement, after the pensive beginning, is alive with pulsating music-making. Taut energetic music-making alternates with much subtlety and sensitivity, so that an exciting interpretation is also achieved with this performance.