Der Name der Komponistin Johanna Senfter dürfte wohl nur den wenigsten bekannt sein. Sie wurde 1879 geboren und ist 1961 gestorben. Ihr Opus 1 war ein Violinkonzert, ihm folgten Werke für Orchester, darunter 11 Symphonien, sowie Kammermusik und Lieder. Dass Senfter nur wenig bekannt geworden ist, ist wahrscheinlich der Tatsache zu schulden, dass die Komponistin ihr Schaffensfeld auf ihren Geburtsort Oppenheim nahe Mainz beschränkte.
Die nun bei Hänssler Classic erschienene Doppel-CD stellt ihre gesamten Werke für Viola und Klavier vor, darunter die beiden Sonaten op. 41 & op. 101, das Duo op. 127, die Veränderungen op. 94 und die fünf Stücke op. 76.
Der interessierte Hörer wird mit einer sehr gut komponierten Musik konfrontiert, die sofort für sich einnimmt. Senfter besitzt ihren eigenen Stil, ihre Kompositionen sind nicht avantgardistisch angelegt, sondern der großen Tradition verpflichtet. Moderne Einflüsse sind zwar hörbar, Senfter schafft es aber, sie in ein tonales Gefüge zu binden, das sehr abwechslungsreich, spannend und immer mitreißend ist. Einfallsreichtum und eine in allen Hinsichten ansprechende Tonsprache machen Senfters Werke für Viola und Klavier attraktiv. Es ist Musik, die einen Platz auf den Konzertbühnen verdient. Umso höher ist es den beiden Interpreten Roland Glassl, Viola, und Oliver Triendl, Klavier, anzurechnen, dass sie sich dieser wunderbaren Stücke angenommen haben. Und nicht nur das. Beide interpretieren die Musik mit Spiellust, viel Engagement und einem hervorragenden Gespür für das Wesentliche. Demnach: absolut hörenswert!
The name of the composer Johanna Senfter is probably known to only a few people. She was born in 1879 and died in 1961. Her Opus 1 was a violin concerto, followed by works for orchestra, including 11 symphonies, as well as chamber music and songs. That Senfter has become little known is probably due to the fact that the composer limited her creative field to her birthplace of Oppenheim, near Mainz.
The double CD now released by Hänssler Classic presents her complete works for viola and piano, including the two sonatas op. 41 & op. 101, the duo op. 127, the changes op. 94 and the five pieces op. 76.
The interested listener is confronted with very well composed music that immediately captivates. Senfter has her own style, her compositions are not avant-garde, but are committed to the great tradition. Modern influences are audible, but Senfter manages to tie them into a tonal structure that is very varied, exciting and always rousing. Inventiveness and a tonal language that appeals in all respects make Senfter’s works for viola and piano attractive. It is music that deserves a place on concert stages. All the more credit to the two performers Roland Glassl, viola, and Oliver Triendl, piano, for taking on these wonderful pieces. And not only that. Both interpret the music with playfulness, a lot of commitment and an excellent sense for the essential. So this CD is absolutely worth hearing!