Wenn Sie das Coverphoto dieser CD nicht vom Kauf abhält – Dorothee Oberlinger und Vittorio Ghielmi sehen aus wie mumifizierte Leichen – dann erleben sie ein ganz tolles Programm mit 28 Stücken aus englischer und keltischer Musik des 17. Jahrhunderts.
Tobias Humes Fantasie ‘The Passion of Musick’ hat der CD ihren Titel gegeben, auf der sowohl Oberlingers eigenes ‘Ensemble 1700’ als auch Ghielmi Gambenquartett ‘Il Suonar Parlante’ zu hören sind. Die melodisch-tänzerische Musik, die in Pubs und Gasthäusern ebenso gespielt wurde wie in privaten Salons, erklingt hier in quicklebendigen, federleichten Interpretationen, in denen Dorothee Oberlinger ihre großartige Technik und ihre phänomenale Gestaltungskunst zeigt. Mit dieser treffen sie und Ghielmi sowohl das Unbeschwerte der Musik, die damals viele Bürger den schwierigen Alltag vergessen ließ, als auch die Melancholie, die immer durchdringt. Dabei vermischen sich die Stücke angesehener Komponisten bruchlos mit den ‘Traditonals’.
Oberlingers agile, flatterhafte, stratosphärische Höhen erreichende Blockflöte paart sich mit dem satten Klang von Ghielmis Gambe in idealer Weise.
Dorothee Oberlinger’s stratospheric recorder playing is wonderfully melting with the full sound of Vittorio Ghielmi’s viola da gamba.