Der österreichische Komponist und Pianist Carl Frühling (1868-1937) hat zwar mit Pablo de Sarasate, Egon Wellesz und dem Rosé-Quartett zusammengearbeitet, aber er starb angeblich völlig verarmt. Von seinen Kompositionen sind nur wenige erhalten. An all dem ist wohl Frühlings Herkunft schuld, weil der Antisemitismus in Österreich schon vor der Nazizeit erheblichen Einfluss auch auf das Musikleben hatte.
Frühlings bekanntestes Stück ist sein Klarinettentrio, das bereits mehrmals aufgenommen wurde. Die hier aufgenommenen Werke sind kaum bekannt.
Die Musiker um Oliver Triendl bemühen sich um stimmungsvolle Interpretationen. Kopfsatz und Finale des Quintetts spielen sie kraftvoll und dynamisch gut differenziert. Die Themen sind einprägsam. Das lyrische Andante cantabile geht einem sehr rhythmischen und originell witzigen Scherzo. Auch das ist ein Satz von nachhaltiger Wirkung.
Die von Oliver veranlasste Revision des unveröffentlicht gebliebenen Quartetts wird nicht weniger engagiert gespielt. Auch in diesem Stück bleiben vor allem das alerte Scherzo und das fein gewobene Larghetto in Erinnerung.
Die Aufnahme des Quartetts ist gut, relativ klar und gut ausbalanciert, während die des Quintetts mit einem allzu diffusen Klangbild der Musik nicht gerade dienlich ist.
Austrian composer and pianist Carl Frühling (1868-1937) collaborated with Pablo de Sarasate, Egon Wellesz, and the Rosé Quartet, but he reportedly died completely impoverished. Only a few of his compositions have survived. Frühling’s origins are probably to blame for all this, because anti-Semitism in Austria had a considerable influence even on musical life before the Nazi era.
Spring’s best-known piece is his Clarinet Trio, which has been recorded several times. The works recorded here are hardly known at all.
The musicians around Oliver Triendl strive for atmospheric interpretations. They play the opening movement and finale of the quintet powerfully and with good dynamic differentiation. The themes are memorable. The lyrical Andante cantabile precedes a very rhythmic and inventively witty scherzo. This is another movement of lasting impact.
Oliver’s revision of the unpublished quartet is played with no less commitment. In this piece, too, the alert Scherzo and the finely woven Larghetto are most memorable.
The recording of the quartet is good, relatively clear and well balanced, while that of the quintet, with an overly diffuse sound, and does not serve the music well.