Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 21 op. 53 (Waldstein) + Nr. 29 op. 106 (Hammerklavier); Théo Fouchenneret, Klavier; 1 CD La Dolce Volta LDV80; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 04/09/2020 (F) & 02/10/2020 (UK, D), 05/2020 (digital) - (65'59) - Rezension von Remy Franck
Vielleicht hatten wir zu hohe Erwartungen an diese CD gestellt. Theo Fouchenneret war uns als Kammermusiker ein Begriff und als solcher hat er im Pizzicato mehrmals gute Kritiken bekommen. Doch seine erste Solo-CD mit zwei Beethoven-Sonaten enttäuscht.
Anfangs, also im ersten Satz der Waldstein-Sonate, mag man noch glauben, es sei eine phantasievolle und sehr persönliche Interpretation zu erwarten. Doch schnell überwiegen Zweifel. Harsche Klänge und eine gewisse Verfahrenheit beginnen erheblich zu stören. Das Adagio fällt dann völlig auseinander und im Rondo bekommt der Franzose die Dinge auch nicht wirklich wieder zusammen. Und aus einem eher flachen Spiel kommen dann wieder diese harschen Akzente, die den Hörer brutalisieren.
Die Hammerklavier-Sonate leidet wie die Waldstein unter störenden Artikulationen und harschen, wie nackt wirkenden Klängen. Gewiss, zu viel Pedal ist nicht gut, aber zu wenig ist auch nicht schön. Das Wort Hammerklavier scheint Fouchenneret zu ernst genommen zu haben.
Maybe we had set too high expectations for this CD. Theo Fouchenneret was well known to us as a chamber musician, and as such he has received good reviews several times from Pizzicato critics. Alas, his first solo CD with two Beethoven sonatas is disappointing.
In the beginning, i.e. in the first movement of the Waldstein Sonata, one may believe that an imaginative and very personal interpretation is to be expected. But doubts soon prevail. Harsh sounds and a certain messiness begin to disturb considerably. The Adagio then falls apart completely and in the Rondo the Frenchman doesn’t really get things back together again. And out of a rather flat playing these harsh accents come again and again, brutalizing the listener.
The Hammerklavier Sonata, like the Waldstein, suffers from disturbing articulations and harsh, seemingly naked sounds. Certainly, too much pedal is not good, but too little is not nice either. Fouchenneret seems to have taken the word Hammerklavier too seriously.