Das Centre des Arts Pluriels in Ettelbrück (im Norden Luxemburgs) veranstaltete letzte Woche sehr erfolgreich sein Klavierfestival ‘Liszt+’ mit namhaften Solisten. Ein Rückblick.
Mit seinem Klavierfestival stellte das CAPE Ettelbrück wiederum einen großen Komponisten der Musikgeschichte in den Mittelpunkt. Es drehte sich ganz um den ungarischen Komponisten Franz Liszt (1811–1886), der sein letztes öffentliches Konzert in Luxemburg gegeben hatte, wenige Tage ehe er in Bayreuth verstarb.
Als Pianist, Dirigent und innovativer Komponist war Franz Liszt zeitlebens ein Vermittler zwischen zwei Welten, der Grenzen in allen Bereichen überschritt, immer wieder neu definierte und oft auch überwand. Er war der Erste, der „die Abschaffung der Tonarten“ wünschte und löste als Pianist international eine kollektive Hysterie aus.
Das Phänomen Liszt ist von tragender Bedeutung, nicht nur in kompositorischer Hinsicht, sondern auch bezüglich seines aufgeschlossenen, humanistischen, intellektuellen und außergewöhnlichen Scharfsinns. Sein ebenso ergiebiges wie vielfältiges Werk hat mehrere große Strömungen der modernen Musik inspiriert, sei es der Impressionismus, die Renaissance der Folklore, die Filmmusik oder die Zwölftontechnik. All die hier genannten Aspekte (obgleich es noch weitaus mehr zu erwähnen gäbe) berechtigten Liszt in den Fokus eines ganzen Festivals zu setzen, welches in kuratorischer Zusammenarbeit mit dem luxemburgischen Organisten und Pianisten Maurice Clement organisiert wurde. An jeweils 4 Konzertabenden präsentierten insgesamt neun Pianisten von internationalem Spitzenniveau ihr Programm, das von Liszt Lebenswerk beeinflusst war, sei es durch die Interpretation seiner Werke oder von Kompositionen, die durch ihn inspiriert wurden. Zu diesen Pianisten gehörten Claire-Marie Le Guay, Joseph Moog, Mariam Batsashvili, Maurice Clement, Gabriel Stern, Sophie Pacini, Tamara Stefanovich sowie Gary & Jean Muller.