Der politische Hintergrund von Händels Oratorium ist der Aufstand der Jakobiten. Das Werk huldigt dem siegreichen Feldherrn Herzog von Cumberland nach der Schlacht bei Culloden. ‘Judas Maccabaeus’ entwickelte sich schnell zu Händels populärstem Oratorium, das regelmäßig bis heute wiederaufgenommen wurde. Händel bereicherte das Stück später um einige attraktive Nummern aus anderen Oratorien, die heute meist mitgespielt werden.
Ungewöhnlich ist die Ausgestaltung der Werkes, die eine Folge von lyrisch-reflektierenden Abschnitten von Ereignisbeschreibungen liefert und mangels widerstreitender Personen keine Konflikte darstellen kann. Trotz dieser Gestaltung ist dieses Oratorium nach wie vor beliebt.
Das Festspiel Orchester aus Göttingen wird von Laurence Cummings geleitet. Es setzt sich aus Mitgliedern führender historisch informiert spielender Ensemble zusammen. In den mehr als zehn Jahren seiner Existenz hat es sich einer festen Größe entwickelt. Diese zeigt es auch in dieser Einspielung. Mit fließenden Tempi und differenziertem Ausdruck zeichnet es ein lebhaft gestaltetes farbiges Hörbild. Dabei vermeidet es die Zuspitzungen, mit denen manche Spezialensembles ihre manchmal sehr persönliche Aura akzentuieren.
Der NDR Chor steuert einen ebenso soliden gestalteten Part bei. Auch die Solisten wissen mit ausgesucht erfreulichen Leistungen die feine Interpretation zu bereichern. So belegt diese lebhafte und farbenreiche Interpretation belegt mühelos, warum dieses Werk so beliebt ist.