Drei eher traurig-melancholische Chöre bilden den ersten Teil dieser musikalisch wertvollen CD. Es folgt die Sonate 1.X.1905, von Janacek komponiert als musikalische Reaktion auf einen brutal von der Polizei niedergeschlagenen Aufstand seiner mährischen Landsleute. Die Fassung für Kammerorchester von Reinbert de Leeuw ist gewöhnungsbedürftig, und am Anfang fehlt einem ganz sicher die Intimität des stillen Protests, der Trauer und der Angst, welche die Klavierfassung vermittelt. Und mir persönlich ist es auch nach mehrmaligem Hören des Stücks nicht gelungen, mich damit anzufreunden.
Drei etwas dramatischere Chorstücke führen zum Concertino, das hier als eine Art Instrumental-Einleitung zum 19-teiligen Zyklus von Kinderliedern fungiert, die in wunderbar feinfühligen und quicklebendigen Interpretationen zu hören sind. Das Komisch-kindische, zum Teil Freche und sogar Böswillige (einiges erinnert an Ravels ‘L’enfant et les sortilèges’) kommt hier sehr gut zum Ausdruck.
Trotz meiner Vorbehalte für die Transkription der Sonate eine im Großen und Ganzen gute und abwechslungsreiche CD.