La Finta Pazza (Der vorgetäuschte Wahnsinn) von Francesco Sacrati (1605-1650) war die erste Oper, die 1645 am Hof des jungen Ludwig XIV. aufgeführt wurde. Uraufgeführt worden war das Werk 1641 in Venedig.
Es geht hier um Achilles und seine Liebe zu Deidama, Tochter des Königs Lykomedes. In der Angst vor dem Trojanischen Krieg versucht Achilles’ Mutter, ihren Sohn vor dem sicheren Tod zu bewahren, der ihn in der Schlacht erwartet. Sie versteckt ihn auf der Insel Scyros, wo sich Achilles in Deidama verliebt. Die geheime Beziehung zwischen Achilles und Deidama führen zur Geburt eines Jungen, dessen Existenz ebenfalls geheim gehalten wird. Die Helden Odysseus und Diomedes reisen auf die Insel, um Achilles zu suchen, ohne den sie den Sieg über die Trojaner nicht erringen können. Doch als Achilles sich bereit erklärt, dem Kampf beizutreten, beschließt Deidama, den Wahnsinn vorzutäuschen, um Achilles auf der Insel zu halten und die Anerkennung ihres Vaters für ihre Verbindung und ihren Sohn zu gewinnen, was ihr schließlich auch gelingt.
Leonardo Garcia Alarcon hat die Oper 2021 in Versailles eingespielt. Mariana Flores singt die weibliche Hauptrolle der Deidamia. Sie überzeugt mit einer stimmlich exzellenten und darstellerischen intensiv gelebten, im Ganzen herausragenden Interpretation.
Nicht weniger begeistert der Countertenor Paul-Antoine Bénos-Dijan in der Rolle des Achilles. Mit seiner schönen, geschmeidigen und gefühlvollen Stimme ist er ein berührender Achilles,
Auch von der übrigen Besetzung ist nur Gutes zu berichten. Die Stimmen sind jung und frisch und bewahren uns so vor Pathos und Schwulst.
Inspiriert von einem vital dirigierenden Leonardo García Alarcon ist die Cappella Mediterranea ein wichtiger Teil dieser Produktion. Das Spiel des Orchesters ist üppig, reich verziert und farbig, hin und wieder auch sehr effektvoll.
Somit ist diese Wiederentdeckung von La Finta Pazza rundum gelungen, und die Aufnahme kann man nur empfehlen.
La Finta Pazza (The Feigned Madness) by Francesco Sacrati (1605-1650) was the first opera performed in 1645 at the court of the young Louis XIV. The work was first performed in Venice in 1641.
It is about Achilles and his love for Deidama, daughter of King Lycomedes. In fear of the Trojan War, Achilles’ mother tries to save her son from the certain death that awaits him in battle. She hides him on the island of Scyros, where Achilles falls in love with Deidama. The secret relation between Achilles and Deidama lead to the birth of a boy, whose existence is also kept secret. The heroes Odysseus and Diomedes travel to the island in search of Achilles, without whom they cannot achieve victory over the Trojans. But when Achilles agrees to join the fight, Deidama decides to feign madness in order to keep Achilles on the island and win her father’s approval for her union and son, which she eventually succeeds in doing.
Leonardo Garcia Alarcon recorded the opera in Versailles in 2021. Mariana Flores sings the leading female role of Deidamia. She convinces with a vocally excellent and intensely lived interpretation, generally outstanding.
No less good is the countertenor Paul-Antoine Bénos-Dijan in the role of Achilles. With his beautiful, supple and soulful voice, he is a touching Achilles,
There are also only good things to report about the rest of the cast. The voices are young and fresh, thus saving us from pathos and pomposity.
Inspired by a vital conducting Leonardo García Alarcon, the Cappella Mediterranea is an important part of this production. The orchestra’s playing is lush, richly ornamented and colorful, and now and then very effective.
Thus, this rediscovery of La Finta Pazza is a success all around, and the recording can only be recommended.