Und wieder einmal zeigt uns die musikalische Provinz, zu welch musikalischen Glanzleistungen sie fähig ist. Drei Werke stehen auf dem Programm, und tatsächlich, es sind drei Raritäten. In dem Sinne ist diese Zusammenstellung durchaus sinnvoll und hebt sich wohltuend vom Mainstream ab. Auch musikalisch sind wir weit von musikalischer Routine entfernt.
Die Pianistin Claire Huangci setzt sich sehr ernsthaft mit dem von Beethoven selber vom Violinkonzert zum Klavierkonzert transkribierten Opus 61 auseinander und nimmt es auch musikalisch und interpretatorisch ernst. In ihrem Spiel werden die Unterschiede zum Violinkonzert sehr deutlich, obwohl Huangci ihr Instrument so fein und fließend einsetzt, dass ihr Spiel sehr nahe an das der Violine herankommt. Die Feinheiten, mit denen die Pianistin ihren Part ausschmückt, werden auch von Howard Griffiths und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt aufgenommen. Auch hier finden sich sehr subtile Momente, die Huangcis Spiel konsequent und logisch ergänzen. Hinzu kommen das temperamentvolle, aber sehr überlegte Dirigat von Griffiths und die Spielfreude des Brandenburgischen Staatsorchesters, das mit schönem Klang zu überzeugen weiß.
Beethovens sehr frühes ‘Ritterballett’ ist ein achtsätziges Stück von knapp 11 Minuten Spieldauer, das dank Griffiths und seinem Orchester zu einem kleinen Hörerlebnis wird.
Ganz großes Orchesterkino bekommt der Hörer dann mit Wellingtons Sieg geboten. Die hervorragende Aufnahmetechnik, die diese CD zu einem Hörgenuss macht, wirkt bei diesem spektakulären Kriegsstück sehr natürlich. Griffiths lässt sich nicht zu plakativen Effekten verführen, sondern bleibt immer der Musik als solcher treu.
Somit ist diese CD, vor allem wegen der Aufnahmen des Klavierkonzerts und der Komposition ‘Wellingtons Sieg’ und dank der akribischen und musikantischen Arbeit aller Beteiligten, wirklich zu empfehlen.
Rarely played works by Ludwig van Beethoven in musically rewarding performances. Claire Huangci’s interpretation of the piano concerto transcribed by the composer from his violin concerto is elaborate and subtle.