Der Esterhazy Konzern – Stiftungen und anhängende Wirtschaftsbetriebe in den Bereichen Tourismus, Kultur, Forst- und Naturmanagement, Immobilien, Weinbau etc. – haben mit dem Steinbruch St. Margarethen im österreichischen Burgendland eine singuläre Freilichtarena, die größte Naturbühne Europas. Sie geriet diese Woche ins Rampenlicht, weil die Gesellschaft der Opernfestspiele Insolvenz anmeldete. Zuvor hatte es monatelangen Zwist zwischen Esterhazy und dem Veranstalter gegeben. Nach der Insolvenz engagiert sich Esterhazy aber plötzlich sehr für die Festspiele im alten Römersteinbruch.
Nach der Insolvenzeröffnung wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die diesjährige Festspiel-Produktion ‘Aida’ in St. Margarethen zu sichern., nicht zuletzt, um Folgeinsolvenzen von Betrieben, die in wirtschaftlicher Abhängigkeit von der Durchführung der Produktion stehen, abzuwenden.
Die Opernfestspiele, viele Partner sowie Esterházy als Eigentümer des Steinbruchs stehen somit zu ihrer Verantwortung und arbeiten seit einer Woche rund um die Uhr an einer gemeinsamen Lösung.
Esterhazy hat sich mit seinen Partnern (u.a. Ö-Ticket), dem Masseverwalter und dem Gläubigerausschuss dahingehend verständigt, eine Auffanglösung zu initiieren. Der Kreis der Freunde der Oper St. Margarethen hat gestern für soziale Notfälle eine Reihe von Zahlungen vorgenommen.
In einer gestern abend veröffentlichten Pressemitteilung heißt es: « Gemeinsam mit unseren Partnern ziehen wir an einem Strang und können heute Freitag bestätigen, die Aida Premiere wird gespielt – wenn auch bedauerlicherweise bislang ohne Unterstützung durch das Land,“ so Direktor Karl Wessely, designierter Sprecher der neuen Auffanggesellschaft. « Wir werden die durch die Insolvenz in Probleme geratenen Betriebe bestmöglich stützen, wir werden die Arbeitsplätze für die Opernproduktion erhalten und damit den wundervollen Standort langfristig sichern“.
« Völlig unverständlich » bleibt für die Verantwortlichen, dass das Burgendland « jede Bemühung hier zu unterstützen ablehnt und die für die Produktion 2014 (Aida) zugesagten und an einen neutralen Treuhänder bereits überwiesenen Gelder zurückgefordert und auch bereits vollständig zurückerhalten hat. » Nun muss der prognostizierte Verlust der Produktion von € 1,3 Mio. von den Partnern offenbar ohne Beteiligung des Landes aufgebracht werden. Offensichtlich haben da einmal mehr Politiker nicht kapiert, welcher Wirtschaftsfaktor die Kultur ist.