Streit zwischen Esterhazy und der burgenländischen Landesregierung hat Tradition. Er ist dieser Tage wieder eskaliert, kurz vor Abschluss der diesjährigen, wiederum höchst erfolgreichen Festspiele mit Verdis ‘Rigoletto’ im Rahmen von ‘Oper im Steinbruch’ in St. Margarethen: Die für 2018 geplante Produktion von ‘Il Trovatore’ wurde abgesagt. Begründet wird die Absage durch die zum Esterhazy-Imperium gehörende Areneria GmbH damit, dass es von Burgenlands Landesspitze weder finanzielle noch ideelle oder auch nur moralische Unterstützung gegeben habe. Ein Brief an den Landeshauptmann, Hans Niessl (SPÖ), sei unbeantwortet geblieben.
Seit Arenaria die Opernproduktionen im Römersteinbruch in St. Margarethen übernommenen habe, sei bei den stattgefundenen Produktionen kein Politiker gesehen worden, heißt es bei Esterhazy, und wenn Mörbisch und Kobersdorf unterstützt werde, so erwarte man sich, dass auch die Oper im Steinbruch Unterstützung erhalte. Esterhazy investiere pro Jahr zehn Millionen Euro in die Kultur des Burgenlandes. Jeder Cent, den die Wirtschaftsbetriebe erwirtschafteten, werde gemäß des Stiftungsauftrages im Kulturbereich investiert. Dennoch sei auch öffentliche Hilfe für große Projekte notwendig, und ohne diese könne das Festival in St. Margarethen nicht weitergeführt werden.
Esterhazy teilte mit: « Im Jahr 2014 retteten die Arenaria GmbH und die Esterhazy Gruppe mit beträchtlichem finanziellen Aufwand die ‘Aida’-Produktion des in Konkurs geratenen privaten Veranstalters. Dank dieser Maßnahme behielten die ‘Aida’-Tickets ihre Gültigkeit, Schaden wurde von Besuchern und touristischen Partnern abgewandt und zahlreiche Mitwirkende behielten ihre Anstellung. In Folge veranstaltete die Arenaria GmbH drei hochqualitative Opernproduktionen, die vom Publikum und Kritik begeistert angenommen wurden. Allerdings wurden diese Anstrengungen von Landesseite trotz wirtschaftlicher Umwegrentabilität von rund Euro 30 Mio. und einem jährlichen Steueraufkommen von rund einer Million Euro nicht gewürdigt. Die burgenländischen Landesspitzen verweigerten jede finanzielle und ideelle Unterstützung: Förderansuchen wurden nicht beantwortet, Gesprächseinladungen nicht Folge geleistet, Premiereneinladungen nicht angenommen. Die Arenaria GmbH musste wegen Ungleichbehandlung bei der Fördervergabe gegen das Land ein Verfahren führen. Das Gericht hat der Arenaria vollumfänglich Recht gegeben. Trotzdem gab es kein Entgegenkommen von Seiten der Politik, diese künstlerisch und wirtschaftlich bedeutende Großveranstaltung zu unterstützen.
Die Esterhazy Gruppe kommt ihrem Stiftungsauftrag nach, indem sie Schloss Esterhazy, Schloss Lackenbach und Burg Forchtenstein erhhält, der Öffentlichkeit zugänglich macht und klassische Musik in der Haydntradition fördert. Eine Opernproduktion 2018 im Steinbruch St. Margarethen ohne jegliche Unterstützung und Wertschätzung durch das Land ist aber nicht möglich. »
Die sehr erfolgreich laufende Produktion ‘Rigoletto’ wird wie geplant noch bis 19. August 2017 im Steinbruch St. Margarethen aufgeführt.