Die Diskantgambe, für die vor allem von französischen Komponisten geschrieben wurde, zeichnet sich dadurch aus, dass sie gegenüber den Familienmitgliedern eine zusätzlich hohe Saite unter Verzicht auf die tiefste erhielt. So konnte sie, im Französischen als Le Pardessus de Viole bezeichnet, als Melodieinstrument etwa die Stimme von Geige oder Flöte übernehmen.
Es gibt jedoch auch zahllose direkt für das Instrument geschriebene Sonaten, von denen hier sechs aus der Feder von Jean-Baptiste Barrière zusammen mit zwei seiner Cembalostücke eingespielt wurden. Diese Werke zeichnen sich neben ihrer rein italienischen Manier durch eine Ausweitung der Anforderungen an die Technik des Ausführenden aus.
In Hamburg hatte der bürgerliche Rat, nicht der Hof, seit dem 16. Jahrhundert sein Orchester, die Ratsmusik. Simone Eckert hat diese Tradition vor 30 Jahren wieder belebt. Als Solistin kann sie in dieser Aufnahme mit stupender Technik nicht nur die Sechszehntelketten virtuos meistern, sondern auch gestalterisch überzeugen. So gelingt der Einstieg mit der 5. Sonate faszinierend. Die Kultur der Verzierungen eröffnet sich dem Zuhörer beim intensiven Lauschen.
Die weiteren Musiker des Ensembles Hamburger Ratsmusik können mit Theorbe bzw. Barockgitarre, am Cembalo und dem Barockcello der Solistin die Continuo Gruppe bieten, die farblich nuancierte Fundamente legt, um der Solistin ihren Spielgrund zu geben, auf dem sie aufblühen kann.
Compared to its family members the treble viole, much used by French composers in particular, has an additional high string while missing the lowest one. Thus it could take over the voice of violin or flute, for example, as a melodic instrument, referred to in French as Le Pardessus de Viole.
However, there are also countless sonatas written directly for the instrument, six of which have been recorded here from the pen of Jean-Baptiste Barrière along with two of his harpsichord pieces. In addition to their purely Italianate manner, these works are characterized by an expansion of the demands on the performer’s technique.
In Hamburg, the bourgeois council, not the court, had its orchestra, the Ratsmusik, since the 16th century. Simone Eckert revived this tradition 30 years ago. As a soloist, she can not only master the sixteenth-note chains virtuously with stupendous technique, but is also fully convincing in terms of interpretation. Thus the introduction with the 5th Sonata succeeds fascinatingly. The culture of ornamentation opens up to the listener during intensive listening.
The other musicians of the ensemble Hamburger Ratsmusik can offer the continuo group with theorbo or baroque guitar, on the harpsichord and the baroque cello of the soloist, which lays colorfully nuanced foundations to give the soloist her playing ground on which she can blossom.