Louis Spohr war ein ausgesprochen experimentierfreudiger Komponist. Dieser Lust am Experimentieren entsprang die Siebte Symphonie, die neben ihrem Titel ‘Irdisches und Göttliches im Menschenleben’ auch ‘Doppelsymphonie’ genannt wird, weil sie von zwei Orchestern gespielt wird. Es sind jedoch nicht zwei gleichwertige Orchester, sondern hier werden ein solistisches Ensemble mit 11 Musikern und ein mehrfach besetztes Orchester einander gegenüberstellt, die das heitere Werk in seinen Farbmischungen sehr reizvoll werden lassen.
Die Symphonie Nr. 9 nennt Spohr-Biograph Paul Katow nicht zu Unrecht « ein matter Nachklang aus besseren Tagen ». Diese Jahreszeiten-Symphonie zeichnet sich durch das Konzept zweier Abteilungen aus, in denen der Komponist den Übergang vom Winter zum Frühling und vom Sommer zum Herbst musikalisch darstellt. Howard Griffiths, der die Siebte zu maximaler Wirkung bringt, versucht auch in dieser Neunten Spannung und Vitalität zu erreichen, aber das Material gibt leider nicht genug her, um das Interesse des Zuhörers kontinuierlich wachzuhalten.
Auch der Marienbad-Walzer ist ein müdes Stück, in dem der Komponist selber « die Frische und Originalität » vermisste, den die Walzer von Strauß und Lanner auszeichnen. Griffiths gestaltet es aber recht stimmungsvoll, und so ist es auch gut für einen entspannt-lieblichen Schluss dieser musikalisch unausgeglichenen CD.
Volume 5 of cpo’s Spohr series shows the ravishing Seventh Symphony, an experimental work whose colours are truly charming in the very fine performance by the NDR Philharmonic. Both of the other works, the 9th Symphony and the Marienbad Waltz are musically less rewarding.