Im Juni 2018 verabschiedete sich Juanjo Menas nach sechs Jahren als Chefdirigent des ‘BBC Philharmonic’ mit einem Programm mit Werken von Albeniz und de Falla, darunter als ‘Hauptgericht’ das Lyrische Drama ‘La vida breve’ (Das Leben ist kurz).
Die arme Salud hat sich mit Paco liiert, einem jungen Mann aus der Oberschicht Granadas. Dieser versichert Salud seiner Liebe und Treue. Doch Saluds Großonkel bringt die Nachricht, dass Paco Salud betrügt und am nächsten Tag ein reiches Mädchen seines Standes heiraten will.
Schauplatz des zweiten Aktes ist ein Haus, in dem Paco gerade mit Carmela Hochzeit hält. Während des anschließenden Tanzes tritt Salud auf. In einer verzweifelten Szene beklagt sie ihr Leid und wünscht sich den Tod. Paco, der Saluds Stimme vernommen hat, wird unruhig. Salud hat nur noch den Wunsch, in das Haus zu kommen, um Paco zur Rede zu stellen. Das gelingt ihr mit Hilfe des Großonkels. Salud beschuldigt Paco, der alles abstreitet, worauf sie zu Boden sinkt und stirbt. Ihre Großmutter beklagt Saluds Tod und bezeichnet Paco als infamen Verräter.
Falla komponierte seine Oper zwischen 1904 und 1905, revidierte sie aber später nicht unerheblich.
Juanjo Mena leitet eine stimmungsvolle Aufführung, die nicht zuletzt durch den exzellenten Chor des Spanischen Rundfunks geprägt wird.
Auch die Solostimmen sind sehr gut und bestens aufeinander abgestimmt, um so ein sehr homogenes Ensemble zu bilden. Nancy Fabiola Herrera singt die Salud sehr leidenschaftlich, Aquiles Machado ist ein in allen Hinsichten idealer Paco, und auch Cristina Faus als Großmutter und José Antonia López als Onkel Sarvaor können vollauf überzeugen.
Das BBC Philharmonic spielt sehr farbig und lebendig, so dass die spanische Atmosphäre Granadas in den Tänzen voll zur Geltung kommt. Unter den zahlreichen Einspielungen der Oper mag die von Frübeck de Burgos mit Victoria los Angeles unvergessen bleiben, aber diese hier ist ganz klar im Spitzenfeld anzusiedeln.