Der der Romantik zuzuordnende polnische Komponist Mieczyslaw Karlowicz starb bei einem Lawinenunglück mit nur 33 Jahren. Seine eigentliche Bestimmung und die möglichen Ausdrucksmöglichkeiten sah er für sich in Orchesterwerken. Ab und zu Eingang in Konzertprogramme finden seine Tondichtungen, die Symphonie ‘Wiedergeburt’, die Streicherserenade und das Violinkonzert.
In seiner Studienzeit schuf er gerade einmal zehn Klavierwerke, davon zwei als Sonate bzw. Sonatine bezeichnete einsätzige Stücke in Sonatensatzform, die zehn bzw. fünf Minuten Spielzeit haben. Die anderen acht Kompositionen sind Charakterstücke. Ihre erkennbare Einfachheit und ihr erkennbar Übungshaftes mag auf den ersten Blick enttäuschen. An Hand der chronologisch erfassten Werke kann man aber die mit dem Studium bei Heinrich Urban verbundenen Entwicklungen erkennen.
Die zusammen gerade eine Stunde Spielzeit ausmachenden Kompositionen erleben durch Piotr Banasik eine einfühlsame Widergabe, die den sowohl einfachen Strukturen als auch den zugleich intimen und damit Gefühlswelten zeigenden Charakteristika gerecht wird. Insbesondere gelingt es ihm, die verschiedenen Temperamente zum Ausdruck zu bringen.