Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 35 (Haffner) + Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491; Hans-Jürg Strub, Klavier, Württembergische Philharmonie Reutlingen, Christian Erny; # Ars Produktion 38667; Aufnahme 01.2024,    Veröffentlichung 10.10.2025 (52'50) - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Der Schweizer Christian Erny zeigt, dass er ein ausgezeichneter Mozart-Dirigent ist. Er dirigiert die Haffner-Symphonie vital, mit seidigen langsamen Sätzen, im Großen und Ganzen unprätentiös. Er überzieht weder Tempi noch Expressivität und erreicht, dass die Württembergische Philharmonie Reutlingen mit viel Hingabe spielt.

Wo so gut aufeinander gehört wird, wo so gemeinsam musiziert wird, mit so viel Atem, mit so viel Sinn für Klangkultur, da steht dem Orchester ein Dirigent vor, der mit sicherer Hand der perfekte Diener der Musik ist.

Was am meisten beeindruckt, ist letztlich die Verbindung von Gelassenheit und souveräner Formgestaltung, welche die vorliegenden Interpretationen auszeichnet. Denn das eben Gesagte, trifft auch auf das Klavierkonzert zu.

Schon die fein differenzierte Orchestereinleitung und dann Strubs feinfühliger Einstieg zeigen, dass wir es mit Interpreten zu tun haben, die Mozarts Redekunst völlig assimiliert haben und sie so anwenden, dass wir die Ausdruckskraft des Konzerts erleben, ohne dass auch nur ein Quäntchen Pathos im Spiel wäre. Daran ist auch der in allen Hinsichten gute Strub maßgeblich beteiligt.

Swiss conductor Christian Erny shows that he is an excellent Mozart conductor. He conducts the Haffner Symphony with vitality, with silky slow movements, generally unpretentious. He neither exaggerates the tempi nor the expressiveness and ensures that the Württembergische Philharmonie Reutlingen plays with great commitment. Where the musicians listen to each other so well, where they play together with so much breath, with such a sense of sound culture, the orchestra is led by a conductor who is the perfect servant of the music.

In the end, what is most impressive is the combination of composure and mastery that characterizes these interpretations. For what has just been said also applies to the Piano Concerto.

Already the finely differentiated orchestral introduction and then Strub’s sensitive introduction show that we are dealing with interpreters who have completely assimilated Mozart’s rhetoric and apply it in such a way that we experience the expressive power of the concerto without even a hint of pathos. Strub, who is good in every way, also plays a decisive role in this.

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