Prokofievs zwischen 1945 und 1947 entstandene Sechste Symphonie ist ein Werk des Zweifelns, der Unsicherheit, die auch das Ende des Weltkriegs nicht aus dem Weg räumen konnte. Das macht die Musik komplex und schwer verständlich, was die Rezeption seit jeher belastet.
Es gibt nicht besonders viele Aufnahmen davon und etliche werden dem Werk nicht gerecht. Kitajenko (vor allem er) und Järvi haben gewiss die besten Einspielungen dieser Symphonie gemacht. Doch diese Neuaufnahme unter Andrew Litton hat auch viele Vorzüge. Sie ist spannungsvoll, bringt das Bittersüße des Largos gut zum Ausdruck und bleibt auch im quirligen Finale gefühlsmäßig zurückhaltend: die Musik läuft quasi unentschlossen dahin und hütet sich vor jeglicher Affirmation.
In der folgenden, sehr leicht und elegant musizierten Suite aus ‘Lieutenant Kijé’, benutzt Litton eine Version, in der ‘Romanze’ und ‘Troika’ nicht rein instrumental dargeboten werden, sondern (sehr gut) gesungen werden vom ukrainischen Bariton Andrei Bondarenko.
Die Musik der Suite ‘Die Liebe zu den 3 Orangen’ beschließt diese Prokofiev-Platte brillant, wobei sich noch einmal die Qualitäten der Mehrkanal-Tonaufnahme beeindruckend zeigen. Das an allen Pulten hervorragend musizierende Orchester aus Bergen klingt transparent und substanzreich.
Autant que les deux suites sont brillantes et pétillantes, autant la Sixième Symphonie est chargée de doutes et de questions. Andrew Litton se confirme donc comme un excellent interprète de la musique de Prokofiev, que le très bon enregistrement en son surround rend transparente et riche en détails.
As much as both of the Suites are brilliant and sparkling, as much Prokofiev’s Sixth Symphony expresses the somber feelings of it’s composer at the end of the Second World War. Litton manages to maintain the music’s tension without letting it become extrovertedly brilliant.