Große Teile der Kammermusik von Claude Debussy sind auf dieser Aufnahme renommierter Interpreten zu genießen. Neben den beiden Sonaten in üblicher Besetzung, also Violine bzw. Violoncello mit Klavier und dem Klaviertrio sind das die Sonate für Flöte, Viola und Harfe sowie das Flötenparadestück Syrinx. Das Streichquartett musste außen vor bleiben.
Bis auf das Trio handelt es sich bei allen Werken um späte Kompositionen. Während das Trio noch in Form und Gestaltung an früheren Gattungsbeiträgen verortet ist, zeigen die anderen Werke die von Debussy ausgestaltete Klangsprache mit ihren unregelmäßigen Rhythmen, wunderbarer Leichtigkeit und flirrenden Klängen.
Die drei Sonaten sind die Beiträge einer für seine Frau geplanten Gruppe von sechs Werken, die Debussy noch vollenden konnte. Sie zeugen von seinem Bestreben, einen eigenen französischen Klang zu etablieren und sich damit insbesondere von der deutschen Musik abzusetzen.
Das Künstlerquintett dieser Aufnahme eint die französische Abstammung, bzw. beim Flötisten Pahud die Herkunft aus der französischsprachigen Schweiz. Da eine Sprache immer auch eine Sicht der Dinge impliziert, kann man hier von einem gemeinsamen Verständnis ausgehen. Und das wird auch in den Darbietungen der Werke deutlich. Diese Musiker haben die französische Moderne in der Musik gewissermaßen als ihre Sprache vom Beginn an erfahren und verinnerlicht und können alle ihre Raffinesse zum Ausdruck bringen. Dass sie dabei die formellen Strukturen nicht aus den Augen verlieren und auch diese angemessen verdeutlichen, verleiht den Aufnahmen einen weiteren Reiz. So erklingt ein rundum pointiertes und facettenreiches Portrait dieses vor einem Jahrhundert verstorbenen großen französischen Tonsetzers.