Die Debüt-CD der jungen japanischen Pianistin Yuko Batik verdient die Supersonic-Auszeichnung aus mehreren Gründen. Zuerst einmal beweist sie, dass nicht alle asiatischen Interpreten trotz technischer Versiertheit maschinell abgefertigte Musik abliefern, zum anderen zeigt diese junge Pianistin bereits eine erstaunliche Reife in allen auf dieser CD interpretierten Werken. Die Technik wird nie in den Vordergrund gestellt, im Gegenteil, man nimmt dieses manuelle Können beim Hinhören eigentlich gar nicht wahr. Zu zwingend, zu überragend sind Yuko Batiks Interpretationen. Und dass die Debütantin gleich mit Bergs Opus 1 loslegt, ist ihr hoch anzurechnen. Damit zwingt sie ab der ersten Note, dass der Zuhörer sich voll auf die Musik konzentriert. Bergs frühes Opus erreicht eine erstaunliche Tiefe, die Pianistin spürt den Noten nach und lässt den Zuhörer merken, dass die Musik am Ende einer alten Ära angelangt ist und am Beginn neuer Erkenntnisse steht. Der ‘Walzer für Patrizia’ von Roland Batik ist ganz nett anzuhören, Batik aber neben Berg, Brahms und Beethoven zu setzen, ist schon etwas gewagt.
Die Vier Klavierstücke op. 119 Brahms überzeugen durch die musikantische Auslegung der Pianistin und das stimmige Gefühl für den Rhythmus und die innere Balance dieser Musik. Man kann deswegen Yuko Batik durchaus neben die großen Brahms-Interpreten stellen. Klangschön und intensiv auch Batiks Auslegung der Sonate Nr. 32 op. 111 von Beethoven. Auch hier hat die junge Pianistin keine Schwierigkeiten, sich dieses einmalige Werk anzueignen. Und wenn ich sie mit Pianisten/innen wie Kempf, Kovacevich, Nikolaeva und Buchbinder vergleiche, dann geschieht das aus vollster Überzeugung. Endlich eine empfehlenswerte Debüt-CD, die wichtig ist und vieles verspricht.
On this highly recommendable CD, Japanese pianist Yuko Batik shows that she a lot more to offer than an immaculate technique. Her performances are mature and well balanced in every way.