Johannes Brahms: Trios Nr. 1-3 für Klavier, Violine und Cello + Trio für Klarinette, Cello und Klavier; Geoffroy Couteau, Klavier, Amaury Coeytaux, Violine, Raphael Perraud, Cello, Nicolas Baldeyrou, Klarinette; 2 CDs La Dolce Volta LDV 64.5; Aufnahmen 01 & 04/2019, Veröffentlichung 11/2019 (108'32) - Rezension von Alain Steffen
An dieser geradlinig interpretierten Aufnahme der Trios von Johannes Brahms gibt es generell nichts auszusetzen. Die Musiker punkten durch ein intonationssicheres und wohlausbalanciertes Spiel, das immer einen gesunden Mittelweg zwischen kammermusikalischem Feinschliff und symphonischem Ton sucht und findet. Die vier französischen Musiker, Geoffroy Couteau, Klavier, Amaury Coeytaux, Violine, Raphael Perraud, Cello und Nicolas Baldeyrou, Klarinette, erweisen sich als bestens eingespieltes Team und bringen eine neue Klangfarbe mit ins Spiel, so dass dieser Brahms wegen seines Farbenreichtums weniger deutsch und streng klingt.
Was dieser Einspielung vielleicht etwas fehlt, ist der Wagemut, an Grenzen zu gehen, eben den Mittelweg mal auch zu überschreiten und dann Unerwartetes zu Gehör bringen. Auf der anderen Seite bietet die Geradlinigkeit und Vorhersehbarkeit der Interpretation aber auch eine gewisse Geschlossenheit und innere Ruhe, die der Musik von Brahms sehr gut tut.
Eine Aufnahme in optimaler Klangqualität, die man zu den besten und schönsten dieser Werke zählen darf.
There is nothing wrong with these straightforwardly played trios by Johannes Brahms. The musicians score with an intonation-safe and well-balanced playing, which always seeks and finds a healthy middle way between finely tuned chamber music and a symphonic dimension. The four French musicians, Geoffroy Couteau, piano, Amaury Coeytaux, violin, Raphael Perraud, cello and Nicolas Baldeyrou, clarinet, prove to be a well-rehearsed team and are able to add new and particularly rich colours, so that their Brahms sounds less German and strict.
Some listeners will regret that the musicians don’t try to leave the middle course, to get to the limits. On the other hand, the straightforwardness and predictability of the interpretation also offer a certain unity and inner peace, which is very good for Brahms’ music.
A recording in optimal sound quality, which is one of the best and most beautiful of these works!