Visuelle und klangliche Opulenz ist angesagt in dieser Produktion von Puccinis ‘Turandot’ im ‘Royal Opera House’ in London. Andrei Serbans Produktion ist fast dreißig Jahre alt, hat aber vorzüglich gealtert. In der farbreichen, idiomatischen Ausstattung von Sally Jacobs, mit vielen Ballett-Einlagen und einer ideenreichen Personenführung bietet sie dem Auge ein prächtiges Schauspiel.
Auch von der Musik ist viel Gutes zu berichten. Der ungarische Dirigent Henrik Nánási, Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin, leitet das Londoner Ensemble sicher durch Puccinis Partitur und gibt der Musik die nötige Farbe wie auch die Kraft, die sie braucht, um ihre Wirkung voll zu entfalten.
Unter den Sängern sind leichte Einschränkungen nur für den Interpreten des Kalaf zu machen. Marco Berti ist eher unbeholfen als Schauspieler. Sein Gesang ist ebenfalls manchmal etwas steif, Leichte Intonationsschwankungen sind nicht so gravierend wie der Umstand, dass die Stimme nicht wirklich frei schwingt.
Ihm gegenüber steht eine in allen Hinsichten exzeptionelle Turandot in der Person von Lise Lindstrom, die mit ihrer glasklaren, alles durchdringenden Stimme der Titelrolle alles gibt, was sie braucht. Herausragend sind auch Eri Nakamura als Liu, sowie Dionysius Sourbis, David Butt Philip and Doug Jones als Ping, Pang und Pong.
Andrei Serban’s colorful and idiomatic production of Puccini’s Turandot is a feast for the eyes.
Marco Berti is a stiffly acting Calaf, and his singing is not the finest too. He is surpassed by a the superb Lise Lindstrom in the title role and by a number of great performers in other roles. But the overall impression of this videodisc is excellent and good for a recommendation.