Die Suche nach neuen Klangwirkungen lässt den ersten Satz von Ravels Klavierkonzert regelrecht aufblühen. Nott und Piemontesi verordnen Ravels Musik eine richtige Farbtherapie und bringen so den Hörer in Stimmung. Auch der zweite Satz ist wunderschön, sensuell und farbig, und das Finale ist nicht weniger spannend und grandios gespielt, quirlig und rhythmisch, manchmal etwas speziell und in den Farben sehr apart. Der Satz, der oft einfach nur schnell abgewickelt wird, bekommt in dieser Aufnahme eine ganz besondere Klangqualität. Damit ist der Weg geebnet für eine spektakuläre Aufführung von Messiaens Oiseaux exotiques, einem Werk, mit dem Messiaen den Ausweg aus einer kompositorischen Sackgasse suchte, in die er geraten war. Der Vogelgesang, den der Komponist peinlich genau studiert hatte, wird in diesem Stück erstmals direkt mit seiner musikalischen Sprache verknüpft.
Schönbergs Klavierkonzert entstand in den Vierzigerjahren in Kalifornien. Piemontesi und Nott gelingt es sehr gut, den ausdrucksvollen mit dem modernen Charakter zu mischen. Über dem Konzert liegt die Kriegsatmosphäre. Diese ist je nach Interpret stärker oder weniger stark spürbar. In dieser Interpretation etwa wird der letzte Satz, der mit ‘Giocoso’ überschrieben ist, zwar spielerisch, aber die Notion ‘vergnügt’ wird damit nicht verbunden. Es wird zwar sehr alert und rhythmisch musiziert, aber das Düstere des vorangegangenen Adagios bleibt erhalten und wird höchstens mal ins Groteske verzerrt.
In this performance, the search for new sound effects makes the first movement of Ravel’s Piano Concerto really blossom. Nott and Piemontesi prescribe the music a veritable color therapy, putting the listener in the mood. The second movement is also beautiful, sensual and colorful. And the finale is no less exciting and grandly played, lively and rhythmically sometimes a bit special and very apart in its colors. The movement, which is often just quickly unwound, gets a very special sound quality in this recording. This paves the way for a spectacular performance of Messiaen’s Oiseaux exotiques, a work with which Messiaen sought a way out of a compositional impasse into which he had fallen. Birdsong, which the composer had studied scrupulously, is directly linked to his musical language for the first time in this piece.
Schoenberg’s Piano Concerto was written in California in the forties. Piemontesi and Nott succeed very well in balancing the expressive with the modern character. There is a wartime atmosphere over the concerto. This is more or less noticeable depending on the performer. In this interpretation, for example, the last movement, entitled ‘Giocoso’, becomes playful, but the notion ‘pleasurable’ is not to be associated with it. There is indeed very alert and rhythmic music-making, but the somberness of the preceding Adagio remains and is at most sometimes distorted into the grotesque.