Das Insula Orchester hat unter seiner Chefdirigentin Laurence Equilbey für Warner die Symphonien Nr. 1 und 3 von Louise Farrenc (1804-1875) aufgenommen Damit stellt sich die Dirigentin dem Vergleich mit der Gesamtaufnahme dieser Symphonien bei Naxos, gespielt von den Solistes Européens Luxembourg unter Christoph König. Und verliert!
Gleich der erste Satz der Ersten Symphonie zeigt die Unterschiede: Christoph König und die Solistes Européens spielen rhetorisch und legen Wert auf Stimmungen. Wo Christoph König im zweiten Satz der Ersten ein wirkliches Cantabile gelingt, anmutig und einfühlsam, produziert Equilbey nur ausdruckslose Langeweile. In den beiden schnellen Sätzen mangelt es ebenfalls an Differenzierung, an rhetorischen Elementen, die der Musik Bedeutsamkeit geben könnten. Der schlanke, wendige Klang der Solistes Européens ist dem etwas fetten Sound des Insula Orchesters überlegen.
Gleich die ersten Phrasierungen im ersten Satz der 3. Symphonie zeigen die Überlegenheit des deutschen Dirigenten gegenüber der französischen Dirigentin, die die Musik bloß spielen lässt, während Christoph König atmet, formuliert und die Klangrede der Komponistin mit vielen farblichen, dynamischen und agogischen Mitteln strukturiert, die Laurence Equilbey offenbar fremd sind. Wer also Farrenc-Symphonien hören möchte sollte eher auf die Naxos-Einspielungen zurückgreifen.
The Insula Orchestra, conducted by Laurence Equilbey, has recorded the Symphonies Nos. 1 and 3 by Louise Farrenc (1804-1875) for Warner. In doing so, the conductor faces a comparison with the complete recording of these symphonies on Naxos, played by the Solistes Européens Luxembourg under Christoph König. And loses!
The very first movement of the First Symphony shows the differences: Christoph König and the Solistes Européens play rhetorically and attach importance to moods. Where Christoph König succeeds in a real cantabile in the second movement of the First, graceful and sensitive, Equilbey produces only expressionless boredom. The two fast movements also lack differentiation, rhetorical elements that could give the music meaning. The slender, agile sound of the Solistes Européens is superior to the somewhat fat sound of the Insula Orchestra.
Right from the first phrasings in the first movement of the 3rd Symphony, the German conductor shows his superiority over the French one, who just lets the music play while Christoph König breathes, formulates, and structures the composer’s sonic speech with many colorful, dynamic, and agogic means apparently foreign to Laurence Equilbey. So if you want to hear Farrenc symphonies you should rather go for the Naxos recordings.
Vortreffliche Farrenc-Aufnahmen mit den Solistes Européens Luxembourg