Die Texte des französischen Dichters Paul Verlaines tragen die Musik bereits in sich. Dass dieser Dichter die Komponisten geradezu herausfordern musste, seine Dichtkunst in Musik zu setzen, verwundert überhaupt nicht. Die Komponisten, ob sie nun Debussy, Hahn, Milhaud oder Fauré heißen, haben auf die Vorgaben reagiert und eine Vielzahl von Liedern komponiert. Von Gabriel Fauré gibt es 17 Stück, die auf dieser CD von Edition Peters neben zusammen mit drei Klavierstücken zu hören sind.
Neun der Lieder finden sich in dem von der Sängerin Emma Bardac-Moÿse inspirierten Verlaine-Zyklus ‘La Bonne Chanson’. Gabriel Fauré erreicht darin die hohe Kunst des Erzählens, und die schwärmerische Musik verstärkt den Charakter der Gedichte.
Der amerikanische Tenor Tony Boutté hat ein sicheres Gespür für die Stimmungen der Lieder. Fern sind wir vom Schwulst, den französische Sänger diesen Melodien gerne angedeihen lassen. Und dennoch fehlt es nirgends an Gefühl. Leiden und Schmerz interpretiert der Sänger zurückhaltend-intensiv, Lyrisches wie Dramatisches vermag er mit einem Höchstmaß an Überzeugungskraft und einer beeindruckenden Palette an Gestaltungsmitteln zu differenzieren.
Boutté verfügt nicht über ein besonders schönes, sondern immer leicht nasales Timbre, aber seine exzellente Phrasierungskunst erlaubt es dem Hörer, die Texte genau zu verfolgen.
In Roy Howat und Emily Kilpatrick hat der Sänger kongenial mitgestaltende Partner am Klavier.
17 songs by Fauré on poems by Verlaine as well as several solo pieces for piano make an interesting program. Though he might not have a very attractive timbre, tenor Tony Boutté is a wonderful performer who knows how to differentiate the songs and how to pair emotion with enough control to not let the music become pathetic.