Knapp 40 Minuten lang ist Fazil Says 2018 uraufgeführte Troja-Sonate. Es ist eine Programm-Sonate: In 10 Sätzen befasst sich der 49-jährige türkische Pianist mit dem Mythos Troja, mit den Helden von Homers ‘Ilias’, mit dem Raub der Helena und mit dem trojanischen Krieg, nicht ohne einen Satz dem trojanischen Pferd zu widmen. Das Leitmotiv der Komposition ist dem Jüngling Paris zugeordnet, dessen Liebe zu Helena einer der Auslöser des Krieges um Troja war.
Die Sonate ist ein effektvolles, dramatisches Werk in bester Say-Tradition und sehr klangmalerisch. Gespielt wird es vom Komponisten mit höchster Intensität, die sich manchmal auch in einem Mitsummen äußert.
‘The Moving Mansion’ ist ein virtuoses, zum Teil auch wuchtiges Werk aus dem Jahre 2017 und handelt von der Villa des türkischen Staatsgründers Atatürk in Yalova und von dessen Liebe zur Natur. Say spielt es wie in Trance.
Die beiden kleineren Stücke ‘San Gelin’ und ‘Wintermorgen in Istanbul’ sind melodischer, rhapsodischer und beenden die neue Say-CD ebenfalls recht deskriptiv.