Impressionen sind Gedanken, also nichts Handfestes, nichts Gestandenes. Und genau so interpretiert John Neschling das Werk Ottorino Respighis, leicht, impressionistisch delikat gefärbt, elastisch und federnd. Es geht ihm nicht, wie etwa LaVecchia (Brilliant Classics) um Atmosphäre, nichts Spätromantisches ist zu spüren und auch kein Pathos. Das ‘Orchestre Philharmonique Royal de Liège’ reagiert hochsensibel auf Neschlings Leitung und brilliert an allen Pulten.
1919 sollte Respighi für die ‘Ballets Russes’ ein Puppenballett schreiben. Er benutzte dazu Musik, aus den späten Klavierstücken Gioacchino Rossinis, die er genussvoll und farbig orchestrierte, gruppierte, modulierte und organisierte, bis daraus ein 45 Minuten langes Ballett mit sieben Nummern entstand. Einer der Höhepunkte ist die Tarentella, Rossinis Song ‘La Danza’, der nicht zuletzt durch Enrico Caruso bekannt wurde.
Es ist also unterhaltsames Programm, das John Neschling inspiriert dirigiert, um den Witz wie auch den Charme der Musik hörbar werden zu lassen. Das Orchester setzt auch dieses Dirigat technisch gut und sehr spritzig um. Das Surround-Klangbild ist exzellent, so dass dem Musikfreund eine gute Stunde brillanter Musik garantiert ist.
John Neschling gives Respighi a lot of clarity, delicacy and flexibility, with the Liège Royal Philharmonic responding vividly to his refined conducting. Sparkling Music!