Die rumänische Pianistin Aurelia Visovan, die an der Nürnberger Hochschule für Musik unterrichtet, hat eine Schubert-Sonate und die Grande Sonate von Carl Czerny auf einer von Robert Brown angefertigten Kopie eines Jakob Bertsche-Fortepianos aufgenommen.
In Schuberts Sonate enthüllt sie sowohl ein Klavierspiel von ganz besonderer Klarheit als auch ein Spektrum von auffallend fein nuancierten Stimmungen und Gefühlen, die für eine packende Expressivität sorgen. Mit seinem dunklen Grollen ist der Schluss des ersten Satzes sehr ergreifend, und das nachfolgende Adagio wird ebenfalls packend gespielt. Generell sind die Tempi klug ausbalanciert, die Kontraste klar gezeichnet. Durch die Ausgewogenheit ihres transparenten Spiels verbindet die Pianistin die vier Sätze glücklich zu einem Ganzen. Die dramatischen Momente entfalten ihre ganze Kraft, ohne den Fluss der Musik zu unterbrechen
Die Sonate Nr. 6 in d-Moll von Carl Czerny, dem Studenten und Vertrauten von Beethoven und Lehrer von Franz Liszt, wird ebenfalls sehr rhetorisch interpretiert. Sie enthält sieben Sätze und ist Czernys längste Sonate. Trotz ihrer mehrheitlich virtuosen Anlage ist sie ein sehr tiefgründiges Werk, was in dieser Interpretation von Aurelia Visovan gut zum Ausdruck kommt.
Romanian pianist Aurelia Visovan, who teaches at Nuremberg’s Hochschule für Musik, has recorded a Schubert sonata and Carl Czerny’s Grande Sonata on a copy of a Jakob Bertsche fortepiano made by Robert Brown.
In Schubert’s sonata, she reveals both piano playing of very special clarity and a range of strikingly finely nuanced moods and emotions that make for gripping expressivity. With its dark rumblings, the conclusion of the first movement is very poignant, and the Adagio that follows is also grippingly played. In general, the tempi are wisely balanced, the contrasts clearly drawn. Through the balance of her transparent playing, the pianist happily binds the four movements into a whole. The dramatic moments unfold their full power without interrupting the flow of the music.
The Sonata No. 6 in D minor by Carl Czerny, Beethoven’s student and confidant and Franz Liszt’s teacher, is also interpreted very rhetorically. It contains seven movements and is Czerny’s longest sonata. Despite its mostly virtuosic layout, it is a very profound work, which is well expressed in this interpretation by Aurelia Visovan.