Der französische Pianist Jean-Nicolas Diatkine beginnt sein ganzes Chopin-Album mit der 3. Sonate. Er spielt sie melodisch und rhetorisch, er spricht eine feine Sprache, voller Nuancen, sehr raffiniert und man muss genau hinhören, um alles mitzubekommen, was er sagt.
Nicht weniger feinfühlig und interessant sind die 26 Präludien. Er spielt sie phantasievoll und sehr persönlich, mit eigenwilligen Färbungen, expressiv von schnellen Stücken zu den nachdenklichen und zum Teil bedrückten wechselnd, das alles mit spontan wirkenden Akzenten und einem guten Gespür für ausdrucksvolle Rhythmen.
Es ist bereichernd, neben den vielen Pianisten, die im Gleichschritt funktionieren, einen zu hören, der eine ganz eigene Sicht der Dinge hat und uns vor allem nicht mit Brillanz verblenden will.
French pianist Jean-Nicolas Diatkine begins his entire Chopin album with the 3rd Sonata. He plays it melodically and rhetorically, he speaks a fine language, full of nuances, very refined and you have to listen carefully to catch everything he says.
The 26 preludes are no less sensitive and interesting. He plays them imaginatively and very personally, with idiosyncratic colorations, expressively changing from fast pieces to the thoughtful and partly depressed ones, all this with spontaneous accents and a good sense for expressive rhythms. It is enriching to hear, next to the many pianists who function in lockstep, one who has a very own view of things and above all does not want to blind us with brilliance.