Ein prall mit Leben gefülltes musikalisches Reisetagebuch legt das Goldmund Quartett vor, das an maskenfreie Zeiten erinnert und mit tönenden Bilder eigene Urlaubserinnerungen aufleben lässt. Das Quartett hat dabei nicht nur eine Reise im räumlichen Sinne mit Komponisten unterschiedlicher Herkunft unternommen, sondern zugleich eine Reise zu den intimen Bezügen zu den Werken. Dabei sind diese Werke für das Quartett genauso Erinnerungen, die sie immer wieder gerne erzählen.
Das Quartett hat eine überzeugende Reife des Zusammenspiels und des Ausdrucks gefunden, die sich auch in diesen vielgestaltigen Werken mit gereifter Darbietung bei unvermindert frischer Lebendigkeit des Spiels äußert. In den fünf aufgenommenen Werken, die alle mit eigener Gewichtigkeit und darauf abzielender Interpretation daherkommen, zeigen die Musiker, dass sie ihre Entdeckerfreude behalten haben. Das hat sich erhalten, obwohl sie alle Stücke regelmäßig aufführen. Aber eine Ermüdung oder nebensächliche Behandlung ist nach wie vor nicht zu spüren. Vielmehr finden sie bei allen Stücken die gesunde Mischung aus Virtuosität und doch die Musik nicht überfrachtender Bedeutungsschwere, so dass jedes Werk unbelastet und doch nah dran erklingt. Quartett vom Feinsten, abseits der klassischen Pfade.