Mit Ersteinspielungen von Symphonien des zunächst am Hof in Mannheim ausgebildeten und danach unermüdlich durch Europa reisenden ältesten Sohns von Johann Stamitz wird das Werk dieses der Mannheimer Schule zuzuordnenden Komponisten beleuchtet. Von Mozart als elender Notenschmierer bekrittelt, gehört Carl Philipp zu der Gruppe der Tonsetzer, die für ein Publikum geschrieben haben, das hervorragend unterhalten werden wollte, während es aß oder sich anderen Vergnügungen hingab. Insofern häuft diese Musik vergnügliche Melodien und Effekte, wie die bekannten Mannheimer Raketen und andere Verzierungen, aneinander, ohne die Tiefe des Ausdrucks zu sehr zu suchen.
Normann Kästner und sein Ensemble Amadeus widmen sich mit großem Engagement und viel Spaß an der Sache dieser Aufgabe. Auf zwei prall gefüllten CDs haben sie Werke aus vier Reihen von etwa 1770 bis 1780 ausgewählt. Das Ensemble aus Professionellen und auch gereiften Amateurmusikern ist dieser Musik mit Leichtigkeit gewachsen und kann das Unterhaltsame und Effekthascherische gekonnt darstellen. Ein rein professionelles Orchester könnte den gewünschten Reiz durch ein noch prägnanteres und noch gezielter intoniertes Spiel noch weiter erhöhen. Der Einsatz des Amadeus Ensemble ist allerdings mehr als lobenswert und gelungen und bietet vielleicht den Anreiz, diese Welt weiter zu erforschen.