Maria Milstein legt ihr erstes Album mit Orchester vor, nachdem sie bereits wiederholt Kammermusik, etwa als Mitglied des Van Baerle Trios eingespielt hat. Die beiden Konzerte von Prokofiev sind dafür vielleicht eine überraschende Wahl, aber sicherlich keine schlechte.
Milstein überzeugt mit ihrem technisch exzellenten Auftritt, der die Musik in allen Belangen ohne Schwächen beherrscht. Da ist keine Stolperstelle oder Unklarheit zu hören. Doch auch interpretatorisch zeigt sie eine außerordentlich gute Durchdringung der sensiblen Schichten dieser beiden Solokonzerte. Insbesondere das Filigrane dieser Kompositionen ist stets im Blick der Solistin. So erschafft sie ein leuchtend farbiges, zwar auch zupackendes, aber nie deftiges Konstrukt, das besticht. Dazu gehören auch die Proportionen der Ausgestaltung der Tempi.
Doch vermisst man eine tiefere Durchdringung in dem Sinne einer Preisgabe der Gedanken oder gar der Seele der Interpretin. Nach der staunenswerten Oberfläche fehlen die Punkte, an denen ihr Spiel den Zuhörer packt und mitreißt.
Mit dem Phion Orchestra of Gelderland & Overijssel, das in Otto Tausk einen die Solistin tragenden Dirigenten hat, hat Maria Milstein Begleiter gefunden, die ihr Konzept genauestens mittragen. Das umfasst sowohl die technische Sorgfalt wie auch die letztendlich zu vorsichtige Herangehensweise an diese Musik, die das Existentielle nicht hervorbringt.
Maria Milstein presents her first album with orchestra, after having repeatedly recorded chamber music, for instance as a member of the Van Baerle Trio. The two Prokofiev concertos are perhaps a surprising choice for this, but certainly not a bad one.
Milstein’s technically excellent performance is convincing, mastering the music in all respects without weakness. There is not a stumble or ambiguity to be heard. But interpretively, she also shows exceptionally good penetration of the sensitive layers of these two solo concertos. In particular, the filigree of these compositions is always in the soloist’s sights. Thus she creates a brightly colored construct that is also gripping, but never hefty, and that captivates. This also includes the proportions of the tempi.
But one misses a deeper penetration in the sense of a disclosure of the thoughts or even the soul of the interpreter. After the astonishing surface, the points are missing where her playing grips the listener and carries him away.
With the Phion Orchestra of Gelderland & Overijssel, which in Otto Tausk has a conductor who supports the soloist, Maria Milstein has found accompanists who support her concept to the letter. This includes both the technical care and the ultimately too cautious approach to this music, which does not bring out the existential.