Johann Sebastian Bach: Die Kunst der Fuge; Accademia Bizantina, Ottavio Dantone; 1 CD Decca 0289 483 2329 6; Aufnahme: 2017, Veröffentlichung 11/2017 (76:57) – Rezension von Uwe Krusch

Die Kunst der Fuge kann in verschiedenen Besetzungen präsentiert werden, je nachdem, welcher Deutung des dazu offenen Notentextes folgt. Neben solchen auf Tasteninstrument/en beschränkten finden sich vor allem solche mit Streichern. In dieser Einspielung wird ein Streichquartett aus Mitgliedern der ‘Accademia Bizantina’ mit Orgel und Ottavio Dantone am Cembalo kombiniert.

Im Beiheft denkt der Spiritus Rektor Dantone darüber nach, wie sich dem Werk zu nähern sei. Aus der Komposition, eigentlich einer Übung, ein oder mehrere Themen durch wechselnde Zuordnung zu Stimmen nach verschiedenen Gesichtspunkten, wie formalen, tonalen und rhythmischen immer wieder abgewandelt neu zu deuten. Die Meisterschaft zeigt sich dann, daraus eben nicht nur eine Übung zu machen, sondern Musik. Das ist Bach hier zweifelslos gelungen.

Und da setzt dann für den Interpreten die Frage an, wie er sich dem nähert. Zwischen ehrfürchtigem Erstarren und freiem Annähern sind die viele Wege denkbar, die erdrückend sind oder bei denen man durch zu große Ausdrucksstärke von der Musik und ihrer Struktur ablenkt.

Die ‘Accademia Bizantina’ wählt eine fließende, das Legato betonende Spielweise, die die Strukturen und Elemente zeigt und trotzdem das Fortschreiten der Musik in den Vordergrund stellt. So entsteht eine wunderbare fließende Interpretation, die überstrapazierte Akzente oder Betonungen vermeidet. Einzelne Partien sind nur den Streichern oder dem Cembalo oder der Orgel übertragen, so dass trotz des unaufgerauten Klangbildes ein abwechslungsreiches Hörerlebnis geboten wird.

Ottavio Dantone invites to rediscover Bach’s Art of the Fugue with strings, organs and harpsichord. The interpretation focusses the fluidity of the music with rather soft textures. Nevertheless the performance is rich in variety.

 

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