Eigentlich müsste diese Box außer Konkurrenz bewertet werden. Es gibt so viele Tondokumente von Günter Wand, dass man gerne den Überblick verliert. Insbesondere Profil hat sehr viele musikalische Schätze mit diversen Orchestern im Programm. Die Auswahl dieser 7 CD starken Box ist eher klassisch und entspricht genau den Vorlieben Günter Wands. Vier Bruckner Symphonien (Nr. 3, 7, 8 & 9) bestätigen dann auch zum x-ten Male den Rang Wands als Bruckner-Interpret. Und da der Dirigent in seinen Einspielungen immer auf der Höhe ist und mit kapellmeisterhafter Sicherheit dem Hörer die ganze Intensität und Schönheit der Musik offenbart, und das ohne dabei extreme, oder gar aufregend neue Wege zu gehen, ist es eigentlich egal, ob man nun die Einspielungen mit dem NDR, dem WDR, dem SWR oder anderen Orchestern vorzieht. Egal welche Aufnahmen man besitzt, immer erlebt man Wand als einen inspirierten Gestalter der Brucknerschen Musik, dessen Grundkonzepte aber nie sonderlich von einander abweichen.
Hervorragend gelingen Wand auch Mozarts Posthorn-Serenade KV 320 und die Symphonie Nr. 40 KV 550 sowie das Oboenkonzert von Josef Haydn mit einem exzellenten Paulus von der Merwe. Das vielleicht aufregendste Stück ist das Klavierkonzert von Robert Schumann. Auf der einen Seite haben wir das den jungen Gerhard Oppitz, der hier sehr ungestüm, virtuos und frech agiert, auf der anderen den erfahrenen Günter Wand, der mit großem Atem und romantischen Farben das exzellente NDR-Symphonieorchester dirigiert. Das ergibt natürlich ein sehr dynamisches Spannungsfeld, was dem Werk sicherlich sehr zu Gute kommt. Das Wesentliche, was man aber von dieser Box zurückbehält, sind die absolut künstlerische Integrität und die interpretatorische Klasse bei allen Werken.
Gegen das zeitlos gültige Musizieren eines Günter Wand wirken viele neuere Aufnahmen der momentanen Stars dann doch recht blutleer und flach.
This box contains a number of excellent, timeless recordings with of great artistic integrity.