Irgendwo mag Rafael Payare etwas vom Fratzenhaften der Musik Gustav Mahlers gelesen haben. Und tatsächlich, den ganzen ersten Satz über, höre ich mir die Musik mit verzerrtem Gesichtsausdruck an, denn das, was Payare Mahler antut, schmerzt. Im zweiten Satz verbessert sich die Wetterlage nicht, und im Scherzo werden die einzelnen Motive anekdotisch aneinandergereiht, ohne eine Ganzes zu ergeben. Wohl weil es im Adagietto weniger zu koordinieren gibt, kommt Payare damit besser zu recht.
Was er dann in den ersten Minuten des Finalsatzes an Stimmungen verschenkt, ist unfassbar, insbesondere wenn man an andere Interpretationen denkt und speziell an die letzte, die von Bychkov mit der Tschechischen Philharmonie. So inkohärent, schlecht geatmet, ungeformt und an allem vorbei, was Mahler ausmacht, habe ich diese Symphonie noch nicht oft gehört.
Warum Pentatone diese Aufnahme in den Katalog nahm, nachdem das Label erst vor einigen Monaten eine der besten Fünften überhaupt veröffentlichte, ist unverständlich.
Somewhere Rafael Payare may have read something about the grimacing of Gustav Mahler’s music. And indeed, throughout the first movement, I listen to the music with a distorted expression on my face, because what Payare does to Mahler hurts. In the second movement the weather does not improve, and in the Scherzo the individual motives are strung together anecdotally without adding up to a whole. Probably because there is less to coordinate in the Adagietto, Payare copes better.
What he then gives away in the first minutes of the final movement in terms of moods is inconceivable, especially when one thinks of other interpretations and especially of the last one, that of Bychkov with the Czech Philharmonic. I have not often heard this symphony so incoherent, badly breathed, unformed and missing everything that makes Mahler.
Why Pentatone included this recording in its catalog after the label released one of the best Fifths ever just a few months ago is incomprehensible.