Nahezu zeitgleich haben sich zwei Klaviertriovereinigungen um eine Gesamteinspielung der Trios von Ludwig van Beethoven verdient gemacht, wobei das ‘Swiss Piano Trio’ dem ‘Van Baerle Trio’ etwas voraus ist, rein zeitlich gesehen. Von der Darstellung her liefern beide Ensembles Großartiges ab.
Mit der nun dritten Folge der niederländischen Gruppe fügen sie die ersten beiden der Trios op. 70 und die Variationen op. 44 auf ein Thema aus einer Oper von von Dittersdorf hinzu. Sie gehen mit der Auswahl somit etwas klassischer vor.
Ihr Stil ist wiederum eher hell und leicht und lässt die Musik fließen, so dass ein unbelastet heiteres Beethovenbild erzeugt wird. Alle drei verfallen in eine angeregte Unterhaltung. Für ihren Austausch mag auch die Auswahl des Chris Maene-Konzertflügels eine Rolle gespielt haben. Er vereint sozusagen die guten Seiten beider Welten. Moderner Klavierbau für das Chassis wird mit alter Anordnung parallel statt gekreuzt verlaufender Saiten und damit einem anderen Klangbild kombiniert. So klingt der Flügel zwar omnipräsent, aber nicht erschlagend.
Der Virtuosität in den schnellen Sätzen wird in den langsamen Sätzen das sehr warm und sensibel vorgetragene Ausformulieren gegenübergestellt. In den drei Werken verstehen es die Musiker, rhetorisch und mit einer souveränen gestalterischen Geschmeidigkeit, die auch die Emotion nicht zu kurz kommen lässt, zu parlieren.