Eine leichte und beglückende Musik, die weit davon entfernt ist, auch nur den Ansatz von Banalität oder Langeweile zu bieten, erlebt, wer dieses Album mit Werken von Walter Braunfels hört. Alle Werke, in glücklichen Zeiten entstanden, teilweise, als er frisch verheiratet war, bieten größtes Vergnügen. Seine Musik lässt sich stilistisch kaum einfangen, werden ihr doch Bezüge zu allen großen Komponisten um ihn herum nachgesagt, wobei Braunfels auf seinem persönlichen Weg immer seine tonale Mitte gehalten hat. Im Divertimento hat er wohl mit dem Einsatz von zwei Saxophonen andere Wege beschritten, dabei aber durch den ausdrücklichen Hinweis, nicht zu tremolieren, einen jazzigen Charakter unterdrückt.
Dirigent Gregor Bühl gehört mit einigen anderen zu denen, die diesen nach dem Nationalsozialismus und der anschließend in der Musik herrschenden Meinung der Darmstädter in Vergessenheit geratenen Komponisten wieder mit Beachtung betrachten. Das wird in einer Reihe von ihm geleiteten Einspielungen deutlich, von denen diese die jüngste ist. Zusammen mit dem Radio Symphonie Orchester Wien lässt er dieser positiv gestimmten Musik die Zuneigung und Sorgfalt angedeihen, die ihren besonderen Charakter zum Leuchten bringt und sowohl die handwerklich saubere Gestaltung als auch die inhaltliche Wärme der Musik herausmodelliert. Das Luftige wie in Ariels Gesang wird ebenso deutlich wie das verliebt klopfende Herz in der Serenade, ohne dass es deswegen zu unnötiger Zurschaustellung einzelner kompositorischer Elemente kommt.