Mit der Händel-Oper ‘Serse’ ist der Deutschen Grammophon eine herausragende Aufnahme gelungen. Die Rollen sind hervorragend und bis in die Nebenpartien ohne Schwachstelle besetzt, das Orchester ‘Il Pomo d’Oro’ spielt phänomenal und das Dirigat von Maxim Emelyanychev lässt den Opernfreund pure Glücksmomente erleben. Der junge Dirigent weiß Dynamik, Energie, und Phrasierung überall richtig einzusetzen, der Oper Leben einzuhauchen und dabei noch den Sängern ein einfühlsamer und stimulierender Begleiter zu sein. Das ist ganz große Dirigierkunst!
Der Sänger des Serse ist schlichtweg phänomenal! Was früher Pavarotti, Domingo und Carreras für Puccini und Verdi waren, das ist der Countertenor Franco Fagioli für das Barockrepertoire. Sein Gesang ist einfach unbeschreiblich und man kann nur über die stimmliche Akrobatik und die Möglichkeiten dieses Sängers staunen.
Doch auch die übrigen Sänger halten hier mühelos mit. Stellvertretend für das exzellente Sängerensemble seien nur Vivica Genaux (als Arsamene) und Inga Kalna (als Romilda) genannt. Die Aufnahmetechnik fördert sowohl Sänger wie auch Orchester und begeistert durch einen glasklaren Klang und eine sehr natürliche Atmosphäre.