François-Frédéric Guy hat die drei in einem relativ kurzen Zeitraum entstandenen Klaviersonaten von Johannes Brahms sehr präzise durchdacht und lässt sich nirgendwo nur durch die Musik antreiben. Auch wird sein dennoch hochmusikalischer Vortrag nie von Klangmassen bestimmt, sondern bleibt auch in wuchtigen Passagen klar und durchhörbar, ja sogar irgendwie leicht und elastisch.
Schöne Klangfarben, feine dynamische Abstufungen und eine ausgeklügelte Agogik kennzeichnen das maskuline Geschehen in den Sonaten.
Bei anderen Pianisten mag es mehr Wärme und lyrische Poesie, mehr Maestoso, mehr Leidenschaftlichkeit und mehr Schubkraft geben, aber die kontrastreiche und lichtvolle Dramatik von Guy ist mit ihrer stilistischen Strenge und großer Noblesse ebenfalls sehr attraktiv.
François-Frédéric Guy’s well thought Brahms sonatas are straightforward, dramatic, transparent and noble.