So poetisch und schwebend, wie diese CD beginnt, endet sie auch. Die sechs Streicher und der Soloflötist des Staatsorchesters Stuttgart spielen französische Werke die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Die Bearbeitungen hat der Flötist Nathanaël Carré aus Werken beigesteuert, die seinem Instrument im Original das Klavier zugesellt haben. In diesen Fassungen werden die typisch französischen Farben nochmals wie mit einem zweiten Prisma ausgeweitet.
Neben bekannten Komponisten wie Fauré und Godard werden auch weniger geläufige wie Hahn, Ibert und Jolivet und kaum noch vertretene wie Bozza, Hüe und Taffanel mit ihren Kleinodien vorgestellt. Dabei kann François Borne, selber wenig bekannt, mit einer brillanten Fantasie über Themen aus Carmen zumindest auf ein bekanntes Werk rekurrieren.
Die Auswahl der Werke hat der Flötist danach vorgenommen, welche seiner Lieblingswerke eine Klavierstimme haben, die nicht allein aus sich heraus gedacht ist, sondern in sich den Ansatz des Ensembleklangs trägt. Diese Grundlage hat er auf ein Streichsextett mit Cello und Kontrabass übertragen. Diese Arrangements sind ihm zusammen mit den spieltechnischen Anregungen der Streicherkollegen ganz wunderbar gelungen, so dass von ausdrucksheischend bis inniglich und von entspannt bis virtuos eine ganze Reihe von Affekten erhörbar wird.
Die Musiker tragen mit ihrem engagierten Auftritt dazu bei, die Farben und Stimmungen der Palette erlebbar zu machen. Allen voran zeichnet Carré mit seiner gestalterischen Vielfalt vom Pan bis zu Carmen die Vielfalt der Musik und damit auch seiner persönlichen Qualitäten als Flötist und Arrangeur. Die Kollegen aus dem Staatsorchester Stuttgart haben sich dieser Aufgabe ebenso mit Herz verschrieben und kosten die sich ihnen bietenden Chancen der Darstellung aus.