Die Schlagzeilen um das ‘Orchestre National des Pays de la Loire’ in Frankreich nehmen nicht ab. Nachdem das ‘Département Maine-et-Loire’ angedroht hat, aus dem Orchesterverbund und damit aus der Finanzierung auszusteigen, wirft jetzt ein internes Audit neue Fragen auf. Im Grunde ist der Bericht von Anne Poursin, der ehemaligen Managerin des Orchesters von Lyon, recht positiv, doch die Gegner des Orchesters haben sich auf eine Feststellung gestürzt, die nun kolossal aufgebauscht wird: Poursin wirft der Führung des Orchesters vor, inkohärente Entscheidungen zu treffen und sich zu wenig untereinander und mit anderen Abteilungen abzusprechen. Damit trifft sie den Präsidenten Alain Gralepois (Politiker, Sozialist), den Chefdirigenten Pascal Rophé und Generaldirektor Michel Ayroles. Sie brächten das Orchester nicht ausreichend nach vorn, sagt die Analystin. Es sei nicht immer klar erkennbar, wer von den dreien was entscheide. Darauf stürzen sich nun die Gegner und mahlen bitteren Kaffee. Gralepois ärgert sich. Das Positive werde komplett ausgelassen in der Diskussion. Man übersehe, dass die Musikerzahl von 94 auf 97 gestiegen sei, kein Streik stattgefunden habe, interne Probleme stets schnell gelöst worden seien, die Finanzen gesund seien und vom künstlerischen wie vom administrativen Personal werde gesagt, dass sie motiviert sind. Kein Wunder, dass in Nantes jetzt von einem abgekarteten Spiel die Rede ist.