Norwegische Künstler haben schon lange ein reges Interesse an deutscher Kultur genommen. So studierte etwa Edvard Grieg in Leipzig. Dass das auch heute noch anhält, kann man an der Aufnahme von Schumann-Liedern durch die Mezzosopranistin Marianne Beate Kielland, den Bariton Johannes Weisser und den Pianisten Nils Anders Mortensen hören.
Sie haben sich vor allem Werke aus dem Liederjahr 1840, nämlich den Liederkreis op. 24, Frauenliebe und –leben, sowie vier exemplarische Lieder aus dem Kompendium Mythen vorgenommen. Dazu kommen die fünf Gedichte der Königin Maria Stuart aus dem Jahr 1852, die letzten vollendeten Lieder des Komponisten. Sie haben zugleich ein in der Musik selten anzutreffendes Sujet, eben Maria Stuart, zum Thema.
Gerade bei ausländischen Sängern und Sängerinnen mag man immer befürchten, dass die Textverständlichkeit an einer akzentbehafteten Aussprache scheitert. Neben anderen Vorzügen ist dies bei den hier Vortragenden nicht nur kein Problem, sondern man kann sie geradezu als Beispiel dafür nehmen, wie gut Aussprache sein kann, obwohl sie keine Muttersprachler sind. Doch ihr Engagement geht deutlich darüber hinaus. Ihr Gesang speist sich aus einer natürlich interessierten Hinwendung zur Aufgabe, so dass ein seiner sensibel einfachen Gestaltung heraus ansprechendes Hörerlebnis geboten wird. Während die Beteiligung von Weisser auf den Liederkreis fokussiert ist, den er mit im dunkelsten Register etwas beengter, sonst aber feiner Sorgfalt präsentiert, widmet sich Kielland dem Großteil des Programms und erfreut hier uneingeschränkt. Der Pianist Nils Anders Mortensen kann als langjähriger Begleiter der Sängerin mit nahtloser Nähe an ihren Gesang, aber auch den von Weisser, anlehnen und so zum makellosen Gesamtbild beitragen.
Norwegian artists have long taken a keen interest in German culture. That this still continues today can be heard in this recording of songs by Schumann.